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Fundraising: Einblicke in ein faszinierendes Tätigkeitsgebiet

Verantwortliche*r Fundraising und Geschäftsführer*in einer Stiftung – können Sie sich vorstellen, wie sich Ihr Aufgabengebiet gestalten würde? Dominique Heinicke, Verantwortliche Fundraising und Geschäftsführerin Stiftung Hochschule Luzern, erzählt von ihren Erfahrungen und ermöglicht uns damit spannende Einblicke in die Welt der Spenden-Realisierung – aus externen und internen Quellen.

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  • 2. März 2021

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Verantwortliche*r Fundraising und Geschäftsführer*in einer Stiftung – können Sie sich vorstellen, wie sich Ihr Aufgabengebiet gestalten würde? Dominique Heinicke, Verantwortliche Fundraising und Geschäftsführerin Stiftung Hochschule Luzern, erzählt von ihren Erfahrungen und ermöglicht uns damit spannende Einblicke in die Welt der Spenden-Realisierung – aus externen und internen Quellen.

Dominiqze Heinicke, Verantwortliche Fundraising und Geschäftsführerin Stiftung Hochschule Luzern


«In der Funktion als Vermittlerin und Beraterin – von der Begabung des Zuhörens»

Die Worte «Fundraising» und «Stiftung» in einer Funktionsbeschreibung – wie gestalten Sie Ihre Funktion, um die beiden Themen im Gleichgewicht zu halten? Welchen Herausforderungen sind Sie bisher begegnet?

Die beiden Aufgaben sind sich in der Tat sehr ähnlich und daher kein Gegensatz. Als Verantwortliche Fundraising an der Hochschule Luzern bin ich beratende und unterstützende Fachstelle. Forscher*innen oder Institutsleitende können sich an mich wenden, wenn sie für geplant Projekte Spenden benötigen, um diese zu realisieren.

Und als Geschäftsführerin der Stiftung Hochschule Luzern bin ich ebenfalls auf der Suche nach Spenden – aber für Projekte, die die Stiftung selber definiert und der ganzen Hochschule zugutekommen.

Sie bringen dank Ihres Werdeganges Erfahrungen aus einer Umweltschutzorganisation, dem Tourismus und dem Finanzsektor mit. Wie fliessen diese Erfahrungen in die Themenbalance ein?

Ich wünschte mir, ich brächte Erfahrung in allen Spezialgebieten der Hochschule mit. Dann wäre es einfacher, die akademischen Projektbeschreibungen für mögliche Gönner*innen umzuformulieren. Grundsätzlich hilft jede Erfahrung im Leben, sei sie beruflich oder privat, denn im Fundraising geht es vor allem darum gut zuzuhören und Brücken zu schlagen zwischen den interessierten Förderern*innen und den Projektleiter*innen.

Wie gestaltet sich das Fundraising bei einer Bildungsinstitution? Welche Veränderungen und Tendenzen erwarten Sie in Zukunft?

Im deutschsprachigen Raum steckt Fundraising für Bildungsinstitutionen noch in den Kinderschuhen. Beim Thema Spenden denkt man meist zuerst an humanitäre oder karitative Themen. Dass eine staatlich geförderte Institution für ihren Forschungs- und Bildungsauftrag auch auf Zuschüsse von aussen angewiesen ist, braucht immer zusätzlichen Erklärungsaufwand. Dazu gibt es nicht für alle Fachbereiche gleich viele engagierte Stiftungen oder Gönner*innen mit einer Leidenschaft für das Thema. Zum Beispiel finden sich für die Thematik «Musik» (emotional) sehr viel mehr Interessierte als für «Informatik» (rational).

«Eine Solidaritätsaktion mit Herz und über die Freude am Geben.»

Die Solidaritätsaktion «Giving Week» im Dezember 2020 war ein klarer Erfolg, insgesamt sind über CHF 25'000.— für Student*innen in Not gespendet worden. Welche Bilanz ziehen Sie, wenn Sie auf die Kampagne zurückblicken?

Diese Kampagne lag mir und dem ganzen Stiftungsrat sehr am Herzen. Zum einen, weil durch Covid-19 stark akzentuiert wurde, dass manche Studierende sehr fragile Einkommensquellen haben, mit denen sie ihre Lebenshaltungskosten bestreiten. Wenn dann noch etwas Unvorhergesehenes passiert, sei es ein Unfall, Krankheit, Arbeitsverlust oder ähnlich Schlimmes, dann wird es sehr, sehr eng. Zum anderen war es uns ein Anliegen, alle Angehörigen der Hochschule für das Thema Fundraising zu motivieren.

Was möchten Sie besonders hervorheben?

Als langjährige Fundraiserin weiss ich, dass Geben Freude macht. Das ist immer ein sehr guter Grund, sich solidarisch zu zeigen und sich mit einer meist kleinen Geste für andere einzusetzen.

Die Solidaritätsaktion scheint stark mit den Beeinflussungen durch Covid-19 verbunden zu sein. Handelt es sich um eine inspirierende Form der Lösungsfindung aufgrund der aktuellen Geschehnisse oder war der Wunsch nach der finanziellen Förderung von Stipendien und Nothilfe bereits vorher stark präsent?

Wir alle hoffen, dass wir im Laufe 2021 die Covid-19-Krise hinter uns lassen können. Was bleiben wird, ist unsere Absicht, für Studierende in Notlagen Unterstützungszahlungen leisten zu können. Sei es als Stipendium oder als Nothilfe in Krisenzeiten.

Welche Rückmeldungen haben Sie erhalten?

Nur Positive. Es gab niemanden, der sich bei mir gemeldet hat, der den Spendenaufruf als ungehörig oder unnötig empfunden hat. Andere haben sich lobend und motivierend geäussert. Das hat mich besonders gefreut.

Wird es eine weitere «Giving Week» geben?

Das Ergebnis und die Rückmeldungen haben uns motiviert, so dass wir für Dezember 2021 die zweite «Giving Week» an der Hochschule Luzern planen und auf grosse Solidarität hoffen.

An dieser Stelle bedanke ich mich nochmals sehr herzlich bei Ihnen, der Jörg Lienert AG, die uns als Partnerin der ersten «Giving Week» mit 10'000 Franken grosszügig unterstützt hat.

Dominique Heinicke ist seit Mai 2020 Geschäftsführerin der Stiftung Hochschule Luzern sowie Verantwortliche Fundraising bei der HSLU. 2010 – 2020 war sie Leiterin Individual Marketing beim WWF Schweiz. Zudem bringt sie Erfahrungen aus der Finanz- und Tourismusbranche mit und verfügt unter anderem über den Executive MBA Marketing sowie einen CAS in Unternehmungsentwicklung.

Autorin: Lisa Vollmeier